- Sa., 16.03. , 13:30 bis 13:50 Uhr
Zukunftsfähig? Über den Konsum von Tieren und Tierprodukten.
- Impuls
Der von der FAO veröffentlichte Bericht "Livestock's Long Shadow" zeigte bereits 2006 auf, wie verheerend die Auswirkungen der Viehzucht auf Klima und Waldbestand, Bodenbeschaffenheit und Flächenverbrauch, Trinkwasser und Artenvielfalt sind. Positiv hervorgehoben wird "die in wohlhabenden Ländern festzustellende Tendenz, sich vegetarisch zu ernähren." Knapp zwanzig Jahre später sind die ökologischen und die gesundheitlichen Folgen sowie die tierethische Problematik der massenhaften Instrumentalisierung von empfindungsfähigen Mitkreaturen zu Nahrungsmittellieferanten gravierender als je zuvor. In dem Vortrag werden die kulturellen und religiösen Traditionen sowie die politischen und wirtschaftlichen Machtstrukturen, die den Status quo aufrechterhalten, thematisiert. Es werden individuelle und strukturelle Alternativen diskutiert, die den Ausstieg aus der Tierindustrie ermöglichen: eine pflanzenbasierte, idealerweise vegane Ernährung, In-Vitro-Lebensmittel, Werbeverbote für und Besteuerung von Fleisch, die Streichung von Subventionen und die Internalisierung externer Kosten.
Kurt Remele studierte katholische Theologie und Anglistik/Amerikanistik in Graz und Bochum, seit 2001 ao. Universitätsprofessor am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz. Mehrere Gastprofessuren in den USA und England, Fellow des Oxford Centre for Animal Ethics. Seit Oktober 2021 im Ruhestand, Autor des Buches „Die Würde des Tieres ist unantastbar. Eine zeitgemäße christliche Tierethik" (Kevelaer: topos premium 2019).