Biodiversität, Klima und Ernährung - Einsichten auf Basis der Erkenntnisse und Beschlüsse von Weltklima- und Weltbiodiversitätsrat.

Der Vortrag soll den Bogen spannen von den beobachteten Trends von Biodiversität und Ökosystemleistungen, der Wechselwirkung verschiedener Krisen, und den Optionen die wir für eine nachhaltige Entwicklung (noch) haben – und das vor allem auch anhand von Vorgehensweisen, die die internationale Staatengemeinschaft bereits als Lösungsoptionen formal anerkannt hat. Demnach muss Politik neu ausgerichtet werden und kann nicht weiter so tun, als wäre die Natur mit ihren Ressourcen ein Zauberfass, das sich von selbst auffüllt.

Unter Anderem werden die Konsequenzen des Verlustes von Artenvielfalt erkennbar an Covid-19 und anderen Infektionskrankheiten, die auch Symptome sind für unseren Umgang mit der Natur – so wie auch das Artensterben und der Klimawandel. In vielen Teilen der Welt beobachten wir die Zerstörung artenreicher Systeme, wodurch wenige Arten dominanter werden, also höhere Dichten entwickeln. Dies führt dann mitunter zur Ausbreitung von Viren (da die Vielfalt der Wirte nicht gegeben ist), dem Ausbruch von Schädlingen (da die Vielfalt der Gegenspieler fehlt) oder dem Absterben von Wäldern (denen die Vielfalt an Baumarten fehlt, um gegen Veränderungen widerstandsfähiger zu sein).

Am Beispiel von Insekten – mit einem Fokus auf Bestäuber – soll im Rahmen des Vortrages aber auch aufgezeigt werden, wie lokale und regionale Lösungen auf Einzelflächen, vor allem aber in der Gesamtlandschaft angegangen werden können und wie das Verhältnis von Biodiversität, Klima und Ernährung sich darstellt.
Josef Settele, UFZ Halle (Josef.Settele@ufz.de)

Josef Settele, Leiter des Departments Naturschutzforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Forscht zu Ökologie von Kulturlandschaften, Biodiversität, Landnutzung und sozial-ökologischen Systemen.