- © ZOOM Kindermuseum, Bogenberger Autorenfotos, Leonie Ascone Michelis, Jakob Deibl,Gabriele Klein, Magdalena Possert
- 16.02.2021 in Presse, Vortragende
Symposion Dürnstein 2021: Einmalig kostenfreie online Veranstaltung
Das Symposion Dürnstein feiert dieses Jahr 10jähriges Jubiläum. Seit 2012 widmet es sich wichtigen gesellschaftspolitischen Themen aus der Perspektive unterschiedlichster Disziplinen. Organisiert von der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB), hat es sich weit über die Grenzen Niederösterreichs hinaus als wichtiger Diskursort etabliert.
Bei der Jubiläumsausgabe von 4.-6- März 2021 wird das Thema ‚Bildung‘ von vielen Seiten betrachtet. Die langjährige Kuratorin des Symposions, Ursula Baatz, spannt das Thema weit auf und will es im Hinblick auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen analysieren. In Zeiten der Unbeständigkeit und krisenhaften Veränderung brauchen wir dringend neue Bildungsperspektiven.
Aufgrund der anhaltend schwierigen Covid-19-Lage wird das Symposion Dürnstein dieses Jahr online und deshalb einmalig kostenlos sein. Moderiert wird live aus der Minoritenkirche Krems / Niederösterreich. Die Teilnehmer*innen werden um Anmeldung über die Website www.symposionduernstein.at gebeten. Der Anmeldelink steht ab dem 19. Februar zur Verfügung.„Bildung bedeutet, viele Türen zu öffnen.“ Dieser Satzvon Balkrishna Doshi, Pritzker Preisträgerin für Architektur, ist wie ein Motto des Symposions. Für Kuratorin Ursula Baatz ist dies der Leitsatz für das Symposion Dürnstein 2021: „Bildung ist weit mehr als nur Ausbildung. Sie sollte im besten Fall die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit ermöglichen. Bildung geschieht auf vielen Ebenen: beim Üben von Künsten, Kochen, Tanz und Bewegung, Kenntnis der Natur oder durch Reflexion von Philosophie, Religion und Ethik. Unter den Vorzeichen einer krisenanfälligen und global vernetzten Gegenwart ist es höchste Zeit, das große Potenzial von Bildung zu nützen und allen zur Verfügung zu stellen.“
Dementsprechend groß ist die Bandbreite bei Vortragenden und Themen beim diesjährigen Symposion Dürnstein. Unter dem Titel „Lebensmittel Bildung - Was wir in unbeständigen Zeiten brauchen“ diskutieren u.a. der Schriftsteller Michael Köhlmeier, der Historiker und Yale-Professor Timothy Snyder, die Soziologin und Kulturwissenschaftlerin Gabriele Klein, der Biologe, Umweltwissenschaftler und Wildnispädagoge Sebastian Pfütze, die Erziehungswissenschaftlerin Brigitta Fuchs, der Soziologe und Politikberater Kenan Güngör, die Neuropsychologin an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf Leonie Ascone Michelis sowie der Pianist und Dirigent Florian Krumpöck.
Kuratorin Ursula Baatz ist überzeugt, dass „Wissen allein – vor allem in Krisenzeiten – nicht ausreicht. Was jetzt vermehrt zählt, sind Intuition, Konfliktfähigkeit und Verantwortung. Wer in diesem Sinn gebildet statt ausgebildet ist, versteht die Welt besser und lebt besser. Bildung eröffnet immer neue Zugänge zu einem tieferen Verständnis für uns selbst und die Welt, in der wir leben. Globale gesellschaftliche Veränderungen werden neue Erziehungsperspektiven erfordern.“Barbara Schwarz, Geschäftsführerin der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) verweist auf die Bedeutung von Bildung und Kultur für Gesellschaften: „Artikel 26 und 27 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte bestätigt das Recht auf Bildung sowie das Recht, am kulturellen Leben teilzunehmen. Es geht um die Schaffung von Voraussetzungen für eine selbstbestimmte Entwicklung und Entfaltung jedes einzelnen Menschen. Die Weitergabe von Bildung in einem umfassenden Sinn hat großes Potenzial für ein gutes Leben. Diese Möglichkeiten der Stärkung und Selbstkultivierung sollten allen offenstehen, die das Gemeinwesen ausmachen“.
PROGRAMM
TAG 1
Eröffnungsabend
Donnerstag, 4. März 2021 // 18:00 – 20:30 UhrEröffnungsvortrag: Schriftsteller Michael Köhlmeier
Podiumsdiskussion mit den Gründer*innen des Symposion Dürnstein
Vortrag: Ursula Baatz, Kuratorin des Symposion DürnsteinEröffnet und in das Thema eingeführt wird am 4. März von einer prominent besetzten Podiumsrunde und Kuratorin Ursula Baatz. Den Eröffnungsvortrag des Symposion Dürnstein 2021 wird Schriftsteller Michael Köhlmeier halten.
Unter dem Titel „Eine Region, die auf Wissen setzt: alte Kultur trifft auf modernes Denken. 10 Jahre Symposion Dürnstein“ blicken die Gründer*innen anlässlich des Jubiläumsjahres zurück und diskutieren die Ziele und Visionen des Symposions.
Podiumsdiskussion mit:
- Erwin Pröll, von 1992 bis 2017 Landeshauptmann von Niederösterreich.
- Maximilian Fürnsinn CanReg, von 1979 bis 2019 der 68. Propst des Stiftes Herzogenburg.
- Barbara Schwarz, 2004 bis 2011 Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Dürnstein, 2011 bis 2018 Landesrätin in der Niederösterreichischen Landesregierung.
- Ursula Baatz, Kuratorin Symposion Dürnstein
- Martin Vogg, Projektmanager Wachau 2010plus.
Den Eröffnungsvortrag wird der bekannte und vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Michael Köhlmeier halten. In seinem literarischen Werk und seiner künstlerischen Arbeit verfolgt er oft Spuren, die in die Vergangenheit führen. Neben seinen Prosawerken ist er dem breiten Publikum vor allem mit seiner Neuerzählung und Hörbuchfassung der antiken Sagen bekannt. Die Vergangenheit kennen und daraus Schlüsse für die Gegenwart ziehen können - das gehört für Michael Köhlmeier zur Bildung.
Die Moderation des Abends sowie des Gesprächs mit Michael Köhlmeier liegt bei Katja Gasser, Journalistin und Trägerin des Staatspreises für Literaturkritik.
TAG 2
Freitag, 5. März 2021 // 9:30 – 18:30 UhrWie sexy ist Bildung und welche Aspekte soll Bildung umfassen?
Am zweiten Symposion Tag werden verschiedene Aspekte zum Thema Bildung beleuchtet.
Am Vormittag steht das Recht auf Bildung im Fokus: Welche Bedeutung muss Bildung und Kultur als zentrale Säule einer Gesellschaft haben? Wie kann Bildung im digitalen Zeitalter funktionieren und welche Bildungsansatz verfolgen Universitäten?
Darüber informieren und diskutieren die Erziehungswissenschaftlerin Brigitta Fuchs (TU Dortmund), Pianist und Dirigent Florian Krumpöck sowie Philosoph Christoph Paret (Universität Wien).Laut Menschenrechtscharta muss der Bildungsbegriff weit mehr umfassen als nur den Ausbildungsaspekt. Welche Ansätze und Möglichkeiten für eine Entfaltung der gesamten Persönlichkeit kann es geben? Am Nachmittag wird hier anhand von Beispielen aus dem Bereich Tanz und Bewegung sowie Naturerfahrungen gezeigt, wie wichtig ganzheitliches Wissen für eine positive Wahrnehmung der Welt ist. Aber wie sexy ist Bildung? Welche Erwartungen werden an Erwachsenenbildung gestellt und welchen Herausforderungen muss sich philosophische und religiöse Bildung stellen?
Eingeladen zu diesen Themen sind der Biologe und Umweltwissenschaftler Sebastian Pfütze, Gabriele Klein, Professorin für Soziologie am Institut für Bewegungswissenschaft und Leiterin des Zentrums für Performance Studies an der Universität Hamburg, Jakob Deibl, Ass. Prof. an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und wissenschaftlicher Manager des Forschungszentrums Religion and Transformation in Comtemporary Society, Jakob Reichenberger, Direktor des Bildungshauses St. Virgil/Salzburg sowie die philosophische Praktikerin Cornelia Mooslechner-Brüll.Unter der Moderation von Doris Helmberger-Fleckl, Chefredakteurin der Wochenzeitung DIE FURCHE schließt der zweite Symposion Tag mit einer Podiumsdiskussion unter dem Motto ‚Bildung heißt Fragen stellen‘.
TAG 3
Samstag, 6. März 2021 // 9:00 – 17:30 Uhr
Bildung, ein Kinderspiel? Herausforderungen und Perspektiven für alle
Der dritte Tag widmet sich vor allem der Frage, wie die Weitergabe des „Lebensmittels Bildung“ an möglichst viele gelingen kann. Eröffnet wird der Tag mit einem Vortrag von Timothy Snyder, Professor für Geschichte, Yale University, der die Frage stellt: Wie groß ist die Gefahr der vermehrt publizierten „Fake Histories“ und wie wichtig ist die Vermittlung von Geschichte für die Zukunft Europas? Weiters wird am Vormittag überlegt und diskutiert, wie wichtig ästhetische Bildung ist, ob Musik Grenzen überwinden kann und wie Menschen – junge Menschen – ihre Kreativität entdecken können.
Darüber sprechen und diskutieren Timothy Snyder, Historiker, Yale University und Permanent
Fellow am Institut für die Wissenschaft vom Menschen, Andrea Zsutty, Direktorin des ZOOM Kindermuseums in Wien, Sigrid Pohl, Universität für Angewandte Kunst sowie Andy Icochea Icochea, Dirigent und künstlerischer Leiter des internationalen Musikvermittlungsprojektes‚ Superar International‘.
Am Nachmittag wird nochmals vertiefend analysiert, wie die Stärkung der Gesellschaft durch Bildungspolitiken funktionieren kann. Wie können Menschen – also Erwachsene und Kinder - mit Mitteln der Psychologie unterstützt werden, um ein sinnstiftendes Leben zu führen? Welche Bildungsperspektiven brauchen Gesellschaften und welche Rolle (ver)spielen hier Migrationsgesellschaften? Die Schlussdiskussion nimmt diese Aspekte auf und begibt sich auf die Suche, wie Bildung für alle gelingen kann.
Zu diesen Themenkreisen eingeladen sind Leonie Ascone Michelis, Klinische Psychologin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Jennifer Nicolay, Wirtschaftsethikerin und Unternehmenskoordinatorin JOBLINGE, Frankfurt a.M. sowie Kenan Güngör, Soziologe, Politikberater und Leiter des Forschungsbüros think.difference, Wien.
Vortragende und Diskutierende
Leonie Ascone Michelis
Klinische Psychologin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Arbeitsgruppe Neuronale PlastizitätJakob Deibl,
Ass. Prof. an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, wissenschaftlicher Manager des Forschungszentrums Religion and Transformation in Contemporary Society, Universität WienBirgitta Fuchs
Erziehungswissenschaftlerin, TU Dortmund
Kenan Dogan Güngör
Soziologe und Politikberater, Leiter des Forschungsbüros think.difference, WienAndy Icochea Icochea
Dirigent und künstlerische Leitung von Superar InternationalGabriele Klein
Professorin für Soziologie von Bewegung, Sport und Tanz am Institut für Bewegungswissenschaft, Leiterin des Zentrums für Performance Studies, Universität HamburgMichael Köhlmeier
Schrifsteller, Hohenems / WienFlorian Krumpöck
Pianist und Dirigent, WienCornelia Mooslechner-Brüll
Philosophische Praktikerin, Baden bei Wien
Jennifer Nicolay
Wirtschaftsethikerin & Unternehmenskoordinatorin JOBLINGE gSG, Frankfurt a.M.
Christoph Paret
Institut für Philosophie, Universität Wien
Sigrid Pohl
Universität für Angewandte Kunst und Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/KremsSebastian Pfütze
Biologe und Umweltwissenschaftler, zertifizierter Wildnispädagoge von Wildniswissen, LeipzigJakob Reichenberger
Direktor des Bildungshauses St. Virgil, SalzburgTimothy Snyder
Professor für Geschichte, Yale University und Permanent Fellow am Institut für die Wissenschaft vom Menschen (IWM), WienAndrea Zsutty
Kunsthistorikerin, Direktorin des ZOOM Kindermuseums, Wien- © ZOOM Kindermuseum, Bogenberger Autorenfotos, Leonie Ascone Michelis, Jakob Deibl,Gabriele Klein, Magdalena Possert