- 21.01.2020 in Rückblick
Symposion Dürnstein 2020 - Programmdetails
Das Symposion Dürnstein widmet sich seit 2012 wichtigen gesellschaftspolitischen Themen aus der Perspektive unterschiedlichster Disziplinen. Dieses Jahr steht das umfassende Thema ‚Menschheitserbe‘ im Mittelpunkt. Wer entscheidet, was vergessen, was bewahrt werden soll? Internationale Vortragende aus Kunst, Wissenschaft, Religion und Medien suchen Antworten und diskutieren von 5.-7. März 2020 im Stift Dürnstein. Veranstalter ist die NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB), kuratiert wird das Symposion alljährlich von Ursula Baatz.
Über Generationen und Jahrtausende gemeinsam entwickelt, prägen Kultur und das kulturelle Erbe unsere Identitäten, gesellschaftlichen Normen und Traditionen. Bauwerke, Kunst und Religion gehören genauso dazu wie Schriften, Sprache und Bräuche. Erbschaften müssen aber gestaltet werden: Was ist zu behalten, was zu vergessen, was soll neu geformt werden? Und wer hat die Hoheit über kulturelle Deutungen?
Am Eröffnungsabend diskutieren im Rahmen eines DreiGenerationenGesprächs unter dem Titel „Her mit der guten Zukunft!" Erhard Busek, ehem. Vizekanzler, Vorstandsvorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa, Philippe Narval, Generalsekretär Europäisches Forum Alpbach sowie Franziska Marhold, Vertreterin der Fridays For Future-Bewegung.
Wie kulturelles Erbe im Spannungsfeld zwischen populärer Kultur und "Hochkultur" bewahrt werden kann - und das unter postkolonialen Bedingungen – analysieren und diskutieren Matthias Naske, Intendant des Wiener Konzerthauses, Shahidha Bari, Professorin für Modekultur und -geschichte am London College of Fashion und Kaspar Maase, em. Professor für Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen.
Weiters zu Gast sind u.a.: Michael Muthukrishna, Wirtschaftspsychologe, London School of Economics, Maria Auböck, Landschaftsarchitektin, Frederic Lion, Leiter Theater Nestroyhof Hamakom, Barbara van Melle, Unternehmerin, Autorin, Slow Food Aktivistin, Nadja Haumberger, Kuratorin Weltmuseum Wien, Stefan Weidner, Islamwissenschaftler, Autor, Clara Akinyosoye, ORF Religion, Johannes Rauchenberger, Theologe, Kurator für zeitgenössische Kunst und Renate Breuß, Kulturhistorikerin und langjährige Leiterin des Werkraum Bregenzerwald, Rankweil.
Wenn wir heute das Erbe – Kultur, Natur und Identität – gestalten wollen, stoßen wir bei der Sichtung des Vergangenen Schicht um Schicht auf Entdeckungen und die Notwendigkeit, Verhaltensweisen und Traditionen neu zu bewerten. Erben verpflichtet, meint Kuratorin Ursula Baatz. „Denn nur aus dem Wissen um das Vergangene kann das Zukünftige gedacht und schlüssige, nachhaltige Antworten gefunden werden, die vor ideologischem Missbrauch schützen.“
Für Barbara Schwarz, Geschäftsführerin der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB), sind beim diesjährigen Thema Wertschätzung und Weiterentwicklung die Kernthemen: „Ein Erbe anzutreten bedeutet mehr, als nur etwas übertragen zu bekommen – sei es Besitz, Brauchtum, Gesetze oder Traditionen. Aus meiner Sicht besteht die Verpflichtung, diesen Besitz weiterzuentwickeln und an neue Strukturen und Gegebenheiten anzupassen. Alles, was in der Geschichte der Menschheit vererbt wurde, hat Veränderung erfahren, im besten Falle mit großer Wertschätzung für das Ererbte und mit viel Mut zur Weiterentwicklung.“
Programm
Donnerstag, 5. März 2020
Eröffnungsabend / Drei Generationen Gespräch
18:00 – 20:30 UhrEröffnet wird das Symposion Dürnstein heuer von einem DreiGenerationenGespräch. Unter dem Titel „Her mit der guten Zukunft“ sind drei Gäste unterschiedlicher Generationen zum Generalthema „Erbschaften“ geladen. Es diskutieren: Erhard Busek, ehem. Vizekanzler, Vorstandsvorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa, Kuratoriumsmitglied der Initiative A Soul for Europe, Philippe Narval, Generalsekretär Europäisches Forum Alpbach und Franziska Marhold, Vertreterin der Fridays For Future-Bewegung. Moderiert wird das Gespräch von Mari Lang, ORF.
Freitag, 6. März 2020
9:00 – 18:30 Uhr
Schwerpunktthemen:Kunst und Erbe Religion und KulturerbeDas Symposion startet am Freitag mit der thematischen Verknüpfung von Kunst und Erbe.
Wirtschaftspsychologe Michael Muthukrishna, London School of Economics, untersucht in seinem Vortrag „The Evolution of Culture and Religion“ die Rolle der Religion als Mechanismus für die kulturelle Entwicklung der Menschheit. Ihm folgt mit einem Vortrag zum Thema „Massenkunst als Erbe?“ Kulturwissenschaftler Kaspar Maase. Die Auswahl und Sammlung von Kunst- und Kulturerbe durch Museen hinterfragt anschließend Shahida Bari, Professorin für Modekultur/Modegeschichte an der University of Arts London. Den Vormittag beschließt eine Podiumsdiskussion mit der Fragestellung „Kulturelles Erbe im Spannungsfeld: populär, elitär, postkolonial?" Am Podium: Matthias Naske, Intendant Wiener Konzerthaus, Shahidha Bari und Kaspar Maase.
Nach einer Führung durch die neu gestalteten Ausstellungsräume des Stifts Dürnstein mit Propst Petrus Stockinger, bildet das Zusammenspiel von Religion und Kulturerbe das Kernthema am Nachmittag: Kunstwissenschaftler Johannes Rauchenberger, Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten in Graz und Kurator für zeitgenössische Kunst, eröffnet mit Überlegungen zum christlichen Bilderbe in der Gegenwartskunst. Islamwissenschaftler und Autor Stefan Weidner eröffnet dann neue west-östliche Perspektiven auf das existentialistische Erbe. Frederic Lion, Leiter des Theater Nestroyhof Hamakom Wien, schließt mit seinem Impulsreferat „Jüdische Kultur als Projektionsfläche“ an. Es folgt Katrin Praprotnik, Leiterin des Research Lab Democracy and Society in Transition an der Donau Universität Krems, mit Denkanstößen zum Thema „Politische Sozialisation junger Menschen“. Mit „Kulturfremd? – Das Narrativ der Bedrohung“ leitet Clara Akinyosoye, ORF Religion, über zur abschließenden Podiumsdiskussion: Otto Friedrich, Ressortleiter Religion, Film und Medien der Zeitung FURCHE, moderiert die Diskussion zum Thema „Kultur gleich Religion gleich Identiät?"
Samstag, 7. März 2020
9:00 – 17:30 Uhr
Schwerpunktthemen: Gestaltung des Erbes / Teilhabe an kulturellem Erbe Vererbtes Erbe - was kann Familie?Am Samstag orientiert sich das Programm am Themenkomplex „Gestaltung des Erbes / Teilhabe an kulturellem Erbe“ sowie der Frage der "Weitergabe von Erbschaften."
Landschaftsarchitektin Maria Auböck analysiert die „Landschaft als Kulturerbe“, anschließend gibt Kunst- und Kulturhistorikerin Renate Breuß einen Einblick in die Gestaltungsmöglichkeiten von kulturellem Erbe im Werkraum Bregenz. Welche Potenziale in der Weitergabe und Tradierung von immateriellem Kulturerbe für die Gesellschaften liegen, schildert Stefan Kosloswki, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundesamt für Kultur, Bern. Nadja Haumberger, Kuratorin im Weltmuseum Wien, spricht über „Außereuropäisches Kulturgut im Museum“. Unter der Moderation von Joachim Schwendenwein diskutieren dann alle Vortragenden dieses Vormittags in großer Runde abschließend zum Thema „Was wir erben: bewahren? gestalten? verwalten?“
Thematisch widmet sich der Nachmittag der kritischen Frage „Welches Erbe geben wir an nachfolgende Generationen weiter?“. Barbara van Melle, Autorin und Slow Food Aktivistin, fragt gleich zu Beginn „Essen wir uns selbst und den Planeten krank?“. Schriftsteller Florian Werner hat seinen Vortrag „Kinder der Apokalypse“ betitelt. Über „Vererbten Reichtum, vererbte Armut“ referiert anschließend Soziologe Michael Hartmann. Die abschließende Diskussion, fasst die Thematik der Weitergabe unter dem Titel „Was kann Familie?“ zusammen.
Veranstalter: NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H.(NFB)
Die Aufgabe der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) ist die Förderung und Weiterentwicklung der Forschungslandschaft und des tertiären Bildungswesens in Niederösterreich. Die NFB ist eine 100%ige Tochter des Landes Niederösterreich und verfolgt ausschließlich gemeinnützige Ziele. Seit 2013 ist die NFB für die Organisation und Durchführung des Symposion Dürnstein verantwortlich.
Programm und Kuratierung:
Ursula Baatz, Wissenschafts- und Religionsjournalistin, langjährige Redakteurin bei ORF-Radio Ö1, Lehrbeauftragte am Institut für Philosophie an der Universität Wien. Mitherausgeberin der Zeitschrift „polylog-Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren“, Mitarbeiterin des Herbert C. Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation (Wien/Jerusalem). Baatz publiziert u.a. zu Buddhismus im Westen sowie zu interkulturellem und interreligiösem Dialog. Studienaufent halte in Japan, Indien, Brasilien.
Moderation:
Eröffnungsabend: Mari Lang, ORF,
2./3. Symposion-Tag: Joachim Schwendenwein, Organisationsberater 5Vortragende und Diskutierende
Clara Akinyosoye, A
ORF- Religion, WienMaria Auböck, A
Landschaftsarchitektin, Präsidentin ZV-Österreich (Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs)Shahidha Bari, GB
Professor of Fashion Cultures and Histories, London College of Fashion, University of the Arts LondonRenate Breuß, A
Kunst- und Kulturhistorikerin, langjährige Leiterin des Werkraums Bregenzerwald, RankweilErhard Busek, A
Vizekanzler von 1991 – 1995, Vorstandsvorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa, Kuratoriumsmitglied der Initiative A Soul for EuropeOtto Friedrich, A
DIE FURCHE – Ressortleiter Religion, Film, MedienMichael Hartmann, D
em. Professor für Soziologie, TU DarmstadtNadja Haumberger, A
Kuratorin Sammlung Afrika südlich der Sahara, Weltmuseum WienStefan Kosloswki, CH
Bundesamt für Kultur, Bern, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Sektion Kultur & GesellschaftFrederic Lion, A
Leiter Theater Nestroyhof Hamakom, WienKaspar Maase, D
em. Professor für Empirische Kulturwissenschaft, Universität TübingenFranziska Marhold, A
Fridays For Future Bewegung WienBarbara van Melle, A
Unternehmerin, Autorin, Slow Food AktivistinMichael Muthukrishna, GB
Assistant Professor of Economic Psychology in Department of Psychological and Behavioural Science, London School of EconomicsPhilippe Narval, A
Genrealsekretär Europäisches Forum AlpbachMatthias Naske, A
Intendant Wiener KonzerthausKatrin Praprotnik, A
Research Lab Democracy and Society in Transition, Donau Universität KremsJohannes Rauchenberger, A
Kunstwissenschaftler, Kurator, Leiter von kultum, Kulturzentrum bei den Minoriten, GrazStefan Weidner, D
Islamwissenschaftler, Autor und Übersetzer, Köln und IstanbulFlorian Werner, D
Schriftsteller, BerlinInformation
Veranstaltungsort: Stift Dürnstein, Prälatensaal, 3601 Dürnstein / Wachau / NÖ
Kostenloser Shuttle-Service: Wien Schwedenplatz – Dürnstein – Wien Schwedenplatz
5.-7. März 2020
Eröffnung: Donnerstag, 5. März, 18:00 Uhr
2. Symposion-Tag: Freitag, 6. März, 9-18:30 Uhr
3. Symposion-Tag: Samstag, 7. März 9:00-17:30 UhrKooperationspartner:
Stift Dürnstein, Donau-Universität Krems, Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien / Krems, Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften.Information:
NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB)
T: 02742 27570-42, E: duernstein@nfb.atwww.symposionduernstein.at
Ticket-Preise:
3-Tagespass (5.-7. März): Normalpreis EUR 170,-
Tageskarten (6./7. März): Normalpreis EUR 85,-
Die Teilnahmegebühren beinhalten Mittagessen und Pausenverpflegung im Stift Dürnstein.Simultanübersetzung der Vorträge und Diskussionen in Deutsch und Englisch.
Kartenverkauf:
www.oeticket.com, Tel: +43(0)196096 oder
in oeticket-Verkaufsstellen, Raiffeisenbanken, Volksbanken und ausgewählten Filialen der Erste Bank und SparkasseDetaillierte Infos über Ticket-Ermäßigungen und den Shuttle-Service Wien-Dürnstein-Wien
finden Sie unter: www.symposionduernstein.at
Pressekontakt, Akkreditierung und Anfahrt
Susanne Haider, Eva Trötzmüller
art:phalanx, Agentur für Kultur & Urbanität Neubaugasse 25/1/11, A-1070 Wien Tel: +43 (0)1 524 98 03-11 E: presse@artphalanx.at www.artphalanx.atSymposion Dürnstein online:
www.symposionduernstein.at
www.facebook.com/noe.forschung.bildungVeranstaltungsort: Symposion Dürnstein, Prälatensaal, 3601 Dürnstein
Übernachtungsmöglichkeiten: Gartenhotel & Weingut Pfeffel, www.pfeffel.at Pension Stockingerhof, www.stockingerhof.at Pension Altes Rathaus, www.altesrathaus.at
Shuttle-Service: Das Symposion Dürnstein stellt Karteninhaber_innen einen kostenlosen Shuttleservice Wien Schwedenplatz – Dürnstein – Wien Schwedenplatz zur Verfügung. Details unter www.symposionduernstein.at
Anfahrt & Parkmöglichkeiten: P1: gratis Parken mit dem Symposion-Parkschein P2&P3: 4 EUR pro Tag
Fotocredit: Klaus Ranger